17.01.24
Stempeln, Verladen und Transport gut durchdacht- nur kein Stress
Quelle: landwirt.com
Die letzten Stunden vor der Schlachtung beeinflussen die Fleischqualität entscheidend. Lese hier, wie Du Deine schlachtreifen Schweine richtig kennzeichnen, verladen und transportieren. Ganz ohne Aufregung.
Gute Fleischqualität beginnt mit der rechtzeitigen Kennzeichnung der Schweine. Laut Tierkennzeichnungsverordnung und AMAGütesiegel-Richtlinie müssen Schweine spätestens 30 Tage vor der geplanten Schlachtung mit einem Stempel tätowiert werden. Der Stempel besteht aus zwei Zeilen. In der ersten Zeile steht ein „AT“, danach der Bundesländercode und drei bis vier Ziffern der LFBISNummer. In der zweiten Zeile stehen die restlichen Ziffern der LFBIS-Nummer und eventuell das AMA-Symbol „AA“.
Landwirte schlagstempeln ihre Tiere ungern, weil dadurch Unruhe im Stall entsteht. Aber: Es gibt keine Alternative dazu. Jeder Bauer will, dass seine angelieferten Schweine identifiziert und bezahlt werden. Gleichzeitig muss die Rückverfolgbarkeit zum Herkunftsbetrieb nachvollziehbar sein. Durch die rechtzeitige Stempelung kann sich der tätowierte Körperteil regenerieren, damit keine blutunterlaufenen Stellen am Schlachtkörper zurückbleiben. Der Konsument möchte nicht, dass sein Kotelett oder Schnitzel durch Blutreste dunkel verfärbt ist.
Beachte folgende praktischen Tipps zur Tätowierung:
- Stemple die Ferkel ab 31kg beim einstallen in den Maststall.
- Positioniere Dich am Trog oder an der schwenkbaren Buchtenabtrennung. Lasse die Tiere zu Dir kommen. Sie bekommen links und rechts den Stempelaufdruck und werden danach auf die andere Seite der Box getrieben.
- Öffne die Buchtentür und lassen Sie die Schweine herauslaufen. Beim Zurücktreiben stempelst Du die Tiere.
- Stemple spät am Abend, dann sind die Schweine ruhiger.
- Montiere einen Viehzeichenstift auf dem Stempel oder Kissen.
- Zähle die Stempelungen mit - so können Sie später überprüfen, ob Sie alle Schweine erwischt haben.
- Treibe die Schweine vom Vormast- in den Endmaststall, so kann der Schlag mit dem Tätowier-Stempel gleich dazu dienen, die Tiere voranzutreiben.
Schweine ausnüchtern
Stressfrei verladen
Treibwege beleuchten
Regeln zum Tiertransport
- Halte die Beförderungsdauer möglichst kurz.
- Die Transportmittel sowie Ver- und Entladevorrichtungen müssen so gebaut sein, dass den Tieren Verletzungen und Leiden erspart werden: das heißt eingestreute Liegefläche (zB Sägespäne), Abdeckung vor Regen, Schnee und praller Sonne.
- Die Transporteure müssen qualifiziert im Umgang mit Tieren sein.
- Wende keine Gewalt an.
- Kontrolliere das Wohlbefinden der Tiere regelmäßig.
- Achte auf eine Bodenfläche von mindestens 0,5 m²/Tier für ein 100 kg-Schwein (Richtwert: 235 kg/m²).
- Beim Transport von wenigen Tieren muss die Fläche abgeteilt werden, damit die Tiere während der Fahrt nicht hin- und hergeschleudert werden.
- Zuchten, Mastschweine und Spanferkel dürfen gemeinsam transportiert werden, sofern ihre Bereiche im Transportmittel abgeteilt werden können.
- Schweine müssen transportfähig sein. Sie dürfen keine großen wunden oder Organvorfälle haben. Die Tiere müssen schmerzfrei sein und sich ohne Hilfe bewegen können.
- Führe einen Viehverkehrsschein mit. Für Landwirte, die ihre eigenen Schweine weniger als 50 km weit transportieren, ist dies Vorschrift kein Muss, aber eine Empfehlung.