17.01.24
10 Tipps zum verabreichen von Injektionen
Quelle: landwirt.com
Ob Eiseninfektion, Räudebehandlung oder Circoimpfung: Für TGD-Betriebe gehört die Injektionsbehandlung von Schweinen zum Standardprogramm. Hier ein Auffrischungskurs in Sachen Arzneimittel lagern, anwenden und entsorgen.
Laut TGD-Verordnung darf der Tierhalter folgende Applikationsarten selbst vornehmen: intramuskuläre und subkutane Injektionen von Impfstoffen und Arzneimitteln sowie die orale Verabreichung von Medikamenten. Andere Formen von Injektionen, wie zB die intravenöse, intraperitoneale (in die Bauchhöhle) oder intradermale (in die Haut) Verabreichung, sind dem Tierarzt vorbehalten. Voraussetzung zur Arzneimittelanwendung ist neben der Mitgliedschaft beim TGD die Absolvierung der entsprechenden Ausbildungsmodule und der laufende Besuch von Weiterbildungsveranstaltungen. Das ordnungsgemäße Vorgehen bei der Verabrechung von Injektionen beim Schwein ist eine wichtige Maßnahme der Biosicherheit am Betrieb und sollte daher sehr ernst genommen werden.
1. Lagerung von Arzneimittel
Tierarzneimittel sind grundsätzlich getrennt von Futter- und Lebensmitteln und unter Verschluss zu verwahren. Originalverpackte (!) Arzneimittel können, soweit sie nicht laut Herstellerhinweis gekühlt gelagert werden müssen, bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden.
Ensprechend den Anweisungen am Beipackzettel sind insbesondere Impfstoffe und einige andere Injektionspräparate bei Kühlschranktemperatur zu lagern. Angebrochene Flaschen sollten stets gekühlt und vor Licht geschützt gelagert werden.
2. Vor der Injektion - Erwärmen und Schütteln
3. Die richtige Nadel wählen
- Saugferkel: 10-16 mm / 1 mm
- Absetzferkel: 15-20 mm / 1,4-1,6 mm
- Aufzuchtferkel/Läufer: 20-25 mm / 1,4-1,6 mm
- Mastschweine: 25-35 mm / 1,6-2,0 mm
- Jungsauen, Sauen und Eber: 35-40 mm / 1,8-2,0 mm
4. An der richtigen Stelle spritzen - intramuskulär...
5. ...subkutan
6. Verschiedene Arzneimittel und größere Mengen aufteilen
- Saugferkeln nicht mehr als 2 ml
- Mastschweinen nicht mehr als 3-5 ml
- Sauen nicht mehr als 5-10 ml an einer Stelle in den Muskel verabreichen.
7. Wenn die Nadel abbricht
8. Nadeln zwischendurch wechseln
- bei Saugferkeln von Box zu Box
- bei Aufzuchtferkeln, Mastschweinen und Sauen jeweils nach ca. 10-15 Tieren
- jedenfalls immer zwischen verschiedenen Einheiten (Boxen, Abteilen, Ställen)
- Wechsle bei der Behandlung von einzelnen kranken Tieren die Nadel grundsätzlich von Tier zu Tier.
9. Spritzen und Nadeln reinigen und desinfizieren
10. Haltbarkeit angebrochener Arzneimittel
Beachte folgende Grundregeln:
- Impfe nur gesunde Tiere. Eine Impfung stellt eine gewisse Belastung für das Tier dar, denn sie aktiviert das Immunsystem. Ähnliches gilt auch für andere prophylaktische Maßnahmen wie zB die Eisenverabreichung an Saugferkel.
- Ob mittels Injektionen, oraler Gaben oder Anwendungen über das Futter - über sämtliche angewendete Arzneimittel sind genaue Aufzeichnungen zu führen.
- Die entsprechende Wartezeit bei Verabreichung eines Arzneimittels die einzuhalten ist bis ein Tier geschlachtet werden darf, beginnt mit dem Tag nach der letzten Behandlungsmaßnahme.